So…., ist zwar kein Satz aber der Anfang, ja auch von Soßenbinder, aber in diesem Fall Sommerurlaub.
Nach den doch sehr heissen Tagen, sind die aktuellen Temperaturen doch besser für längere Fahrten.
Noch am Freitagabend nach einer Familienfeier sind wir losgefahren um erstmal nicht im Hafen übernachten zu müssen. Am Sonnabend ging’s dann richtig los. Wie üblich gegen 11 Uhr nach dem Bad im See und Frühstück. Dieses Jahr wollen wir erstmal Richtung Westen nach Magdeburg. Dann die Elbe flussab bis Havelberg, und dann wieder die Havel flussauf zurück nach Potsdam. Das sind ca. 400 Km und bei 3 Wochen Fahrt Tagesetappen von ca. 20 Km. Also keine Hektik.
Weil ich am Sonntag gerne das Formel1-Rennen sehen wollte, das Wetter schön war und wir gut drauf, sind wir dann doch schon durch Brandenburg durch bis auf den Breitlingsee gefahren (45 Km Tagesstrecke).
Am Warteplatz, vor der Brandenburger Schleuse habe ich mich wieder über den Egoismus und die Gedankenlosigkeit mancher Menschen geärgert. Es dauerte gut 10 Minuten bis man uns, durch zusammenrücken, etwas Platz zum festmachen lies.
Am Sonntag sind wir dann nur 2 Km weiter bis zur Sandbank im Plauer-See gefahren. Nach dem Formel1-Rennen konnten wir dort im flachen Wasser gut das Boot von aussen putzen.
Die Angaben in der Karte sind aber nicht richtig. Es ist dort teilweise nur Knöchel-tief.
Montag sind wir dann durch die erste Schleuse auf dem Elbe-Havel-Kanal bis nach Parey gefahren.
In Gentin gibt es einen kleinen Sportboothafen. Dort gibt es Kannister mit denen man sich unter zuhilfenahme einer Sackkarre Sprit von der gegenüberliegenden Tankstelle holen kann.
In Parey gibt es einen kleinen See von ca. 200m Durchmesser der sich gut zum ankern eignet, das Kühnelsche Loch. Die Zufahrt sieht rech eng und flach aus, ist aber doch auch durchaus für größere Boote geeignet.
Hier gibt es einen sehr aqressiven Schwan, der sogar die Boote angriff. Lange haben wir gerätselt was mit dem Schwan los ist, bis wir eine Erklärung für das seltsame Verhalten fanden. Der Schwan ist Eifersüchtig auf sein Spiegelbild, was er
in den gut geputzten, sauberen und glänzenden Booten und Motoren sieht und greift es an.
Den nächsten Tag ging es dann weiter bis zum Niegripper-See, einer ehemaligen Kiesgrube. Es war kühl und regnete mehrfach an diesem Dienstag.
Der Mittwoch begann mit Sonnenschein und das morgendliche Bad im See war richtig angenehm. Um 11 Uhr 15 ging es dann wieder weiter bis zur Schleuse Hohenwarthe. Zwei Stunden mussten wir bis 14 Uhr warten, bis wir dann endlich mit einem Fahrgastschiff und 3 weiteren Sportbooten die 19 m zum Mittellandkanal hochfahren konnten. Die Fahrt auf der Trogbrücke über die Elbe ist immer wieder faszinierend.
Hier noch ein paar Links auf Filme in U-tube vom Wasserstraßenkreuz an der Elbe.
http://www.youtube.com/watch?v=uQNBB-dAPy0&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=UWlsh3csDRU
http://www.youtube.com/watch?v=3c0WpIXXde8&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=zNLKrPaGEfo&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=ji6PgN27Hco&feature=related
Ohne lange Wartezeit ging es dann, zum Glück, durch die nächste Schleuse wieder runter zur Elbe.
An der Baustelle zur neuen Niedrigwasser-Schleuse für den Magdeburger Hafen vorbei, ging es nun auf die Elbe.
Pegel MAGDEBURG-STROMBRÜCKE
So.01.08.10 | Mo.02.08.10 | Di.03.08.10 | Mi.04.08.10 | Heute 05.08.10
05:00 MESZ 191 (-12) 175 (-16) 164 (-11) 161 (-3) 166 (+5)
Mittelwert der Wasserstände in einer Zeitspanne : 198 cm | Reihe 1996/2005
d.h. zur Zeit liegt der Pegel ca. 30 cm unter Mittelwert. Werte von elwis.de.
Nun konnten wir die Biene3 (Wiking 26) mal in der Strömung testen.
Ohne Strömung aber mit voller Urlaubsbeladung erreichten wir eine Endgeschwindigkeit von gerade mal 15 Km/h. Dabei dann aber auch einen Verbrauch von 16 l/h bei einer Drehzahl von ca 5400 U/min.
Vor 4 Jahren, mit der Wiking 20, schafften wir gerade mal 12,5 Km/h.
Nun also ging es langsam aus dem Rothenseeer-Verbindungskanal gegen die Strömung der Elbe. Anfangs waren es nur 3Km/h, aber bald doch etwa 5 -6 Km/h an Strömung gegen die wir anfahren mussten. Um weiterhin bei einer Geschwindigkeit über Grund von 6 -7 Km/h zu bleiben, mussten wir die Geschwindigkeit auf ca 12 -13 Km/h erhöhen. Dabei stieg der Benzindurchfluss dann von vorher 0,28 l/Km auf etwa 0,9 l/Km.
Um auch bei der Strombrücke noch mit 6 Km/h vorwärts zu kommen mussten wir dann die Drehzahl bis auf 4300 U/min steigern. Die Strömung erreichte inzwischen Werte von ca. 8 -9 Km/h. Auf dem Abschnitt bis zum Domfelsen wurde es dann wieder etwas ruhiger (4 – 6 Km/h). Am Domfelsen wurde es dann nochmal heftig. Ca. 10 Km/h Strömung. Hier mussten wir nochmal richtig Gas geben. Der Benzindurchfluss stieg dann auch nochmal gewaltig auf 2,75 l/Km . Schon ein gewaltiger Unterschied zu den üblichen 0,27 l/Km ohne Strömung! Insgesamt gesehen aber doch ein recht sparsamer Motor.
Es war eine interessante und für spätere Touren wichtige Erfahrung mit diesem Bootstyp durch die Strömung zu fahren. Eine andere Trimmung mit noch mehr Gewicht im Bug bringt nochmals einen Geschwindigkeitszuwachs von ca. 1 Km/h. Kurzfristig und für die kurze Strecke durch Magdeburg war das nur Testweise realisierbar.
Aber auf dieser Fahrt durch Magdeburg wollten wir ja sowieso nur Erfahrungen für später sammeln.
Nun liegen wir in einer ruhigen empfehlenswerten Marina bei Elb-Kilometer 222 und freuen uns schon auf die rasante Fahrt flussab.